Das Wirtschaftsforum im Kreis Cochem-Zell

Flughafen Hahn

Aktueller Vortrag über den Flughafen Frankfurt-Hahn

Hunsrücker Zeitung vom 16.03.2004

Cochem-Zell

Vor zwei Jahren wurde aus der IHK Koblenz heraus das regionale Wirtschaftsforum Cochem-Zell gegründet. Eine der wesentlichen Aufgaben besteht in der stets aktuellen Information der Mitglieder über wichtige wirtschaftliche Entwicklungen im Kreis und in der unmittelbaren Nachbarschaft. Allgemein interessierende Themen werden auch in offenen Veranstaltungen behandelt. Im Internet ist unter www.wifo-cochem-zell.de eine vorläufige Seite geschaltet.

So findet am Donnerstag, dem 26. Februar 2004 um 19:30 Uhr in der Stadthalle in Zell (Mosel) ein aktueller Vortrag über die bisherige Entwicklung des Flughafens Hahn, den derzeitigen Stand der Anlage sowie über die Pläne der Flughafenbetreiber statt. Diesen Termin direkt nach dem Aschermittwoch sollten sich Interessenten bitte heute schon frei halten.

Referent wird Herr Andreas Helfer, einer der Geschäftsführer des Flughafens sein, der es in seinen Vorträgen immer wieder versteht, die einmalig spannende Geschichte des Hahn tagesaktuell zu präsentieren.

„Der Hahn“ ist für unsere Region ein Glücksfall, was vielerorts noch gar nicht so sehr im Bewusstsein verhaftet ist. Der Referent will neben der Nennung von Fakten zur aktiven Nutzen bringenden Teilnahme am wirtschaftlichen Geschehen des Flughafens aufrufen. Unter anderem will Herr Helfer die Bedeutung des für uns wichtigen Faktors „Incoming-Tourismus“ - der einfliegenden Gäste aus dem Ausland – bewusst machen. Das Erkennen und die Nutzung der Chancen ist jedoch Sache unserer Wirtschaft im Kreis, wobei noch ein gutes Stück Nachholbedarf besteht.

Verschlafen die Touristiker die Entwicklung?

Hahn-Geschäftsführer Andreas Helfer: Nur für wenige Reisende ist der Hunsrück-Flughafen Ziel für den Mosel-Urlaub

REGION. Was tun die heimischen Touristiker, um im Ausland auf die Urlaubsregion Mosel-Hunsrück-Eifel und die günstige Anreisemöglichkeit per Ryanair aufmerksam zu machen? Andreas Helfer, einer der beiden Geschäftsführer der Flughafen Hahn mbH, drückte es vorsichtig aus: Für mein Empfinden geschieht da zu wenig. Helfer sprach kürzlich in Zell über die rasante Entwicklung des Hunsrück-Airports. Weniger rasant ist die Entwicklung des so genannten Incoming-Tourismus.

Eingeladen zu der Veranstaltung hatte das Wirtschaftsforum Cochem-Zell, gekommen waren 160 Zuhörer: Hotelbesitzer und Touristiker, Zimmer-Vermieter, Geschäftsleute, Politiker und Vertreter von Banken.

Für 80 Prozent der Reisenden ist der Hahn Abflugort, nur für 20 Prozent ist er Zielflughafen. "Darin liegt viel ungenutztes Potenzial", mahnte Andreas Helfer. Zwar hat die Rheinland-Pfalz-Touristik ein Büro auf dem Hahn, doch der Zulauf ist bescheiden. Denn die Fremden, die aus dem Ausland ankommen, haben bereits ihre Unterkünfte gebucht. Dem Vernehmen nach soll das Büro deshalb wieder geschlossen werden.

Auch auf den Internetseiten von Ryanair und dem Hahn-Airport sucht man vergeblich nach einer werbewirksamen Präsenz der Fremdenverkehrsämter. Das heißt im Klartext: Wer in Mailand oder Bologna, London oder Oslo einen Flug zum Hahn bucht, wird nicht selbstverständlich auf die Urlaubsregion Mosel-Eifel-Hunsrück aufmerksam gemacht.

Margret Pfitzner, stellvertretende Verkehrsamtsleiterin in Cochem, war Ende Januar auf einer Reisemesse in Glasgow, um für die Moselregion zu werben. Sie stellte fest: "Vielen war die Mosei ein Begriff, doch keiner wusste, dass sie mit Ryanair schnell zu erreichen ist. " Das soll und muss anders werden. Die Arbeitsgemeinschaft "Viermal Mosel", der die Verkehrsämter Cochem, Zell, Bad-Bertrich, Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues angehören, will verstärkt in den Ländern werben, die von Ryanair angeflogen werden. Warum erst jetzt damit, begonnen wird, scheint keiner so recht zu wissen. Fest steht nur, wie Andreas Helfer es formulierte: "Das könnte viel schneller gehen."

Birgit Pielen